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Biofeedback

Im Biofeedback werden nicht bewusste physiologische Prozesse durch eine Art Rückmeldung dem Patienten vor Augen geführt bzw. bewusst gemacht. Dieses Verfahren basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen der Verhaltensmedizin. Ein plastisches Beispiel dafür wäre das Fieberthermometer, da innere Abläufe auf der Thermometerskala dargestellt werden. 
Die therapeutische Anwendung des Biofeedbacks geht darüber hinaus, indem körperliche Veränderungen und Funktionswechsel dem Patienten direkt vor Augen geführt werden, um so positive Änderungen zu verstärken bzw. zu lernen, diese selbst zu beeinflussen.
Beeinflussbare Körperfunktionen durch Biofeedback

  • Muskelaktivität
  • Herzrate
  • Blutdruck
  • Schweißdrüsenaktivität
  • Haut- und Körpertemperatur
  • elektrophysiologische Prozesse des Gehirns (EEG-Biofeedback/Neurofeedback)
  • periphere Durchblutung
  • Durchmesser von Blutgefäßen
  • Atemfunktion

Der Hauptfokus des Biofeedbacks liegt darin, den Patienten dahin zu führen selbstständig körperliche Vorgänge zu kontrollieren.
Heilvorgänge können gezielt beeinflusst werden, indem durch das Biofeedback jene Körperfunktionen aktiviert werden, die positiv auf den Heilvorgang Einfluss nehmen und somit negative Nebeneffekte medikamentöser Behandlungen entfallen.
Die neu erlernte Einflussnahme auf körperliche Funktionen durch Biofeedback ist nur eine von vielen Therapieeffekten, die zu einer erfolgreichen Behandlung beitragen. Auch andere Wirkprozesse werden von einem kompetenten Biofeedback Therapeuten in eine umfassende Therapie miteingebunden.
Bereits in mehreren Studien wurden die positiven Effekte des Biofeedbacks wissenschaftlich bewiesen und es lässt sich eindeutig belegen, dass zur Behandlung von Kopfschmerzen, Rückenschmerzen und Inkontinenz diese Methode zu den wirksamsten Therapien gehört.

Das vasomotorische Feedback erfolgt über die Messung und Rückmeldung des Pulsvolumens der Temporalarterie (Schläfenarterie). 

Mit Hilfe eines Schläfensensors wird infrarotes Licht ausgesendet und in Abhängigkeit von der Blutdurchflussmenge mal mehr oder weniger reflektiert. Somit erhält man ein indirektes Maß  für die Gefäßweite.

Der Patient lernt über das Feedback im Verlauf seine Schläfenarterie aktiv weit zu stellen oder zu verengen.

 

Anwendungsgebiete:

Das Vasokonstriktionstraining wird ausschließlich in der Migränebehandlung eingesetzt.

Der Patient hat somit bei einer beginnenden Migräneattacke (= schlagartige Weitstellung der Blutgefäße) die Möglichkeit, aktiv die Engstellung der Schläfenarterie herbeizuführen und somit die Ausbildung eines Anfalls zu verhindern.

Ein weiteres häufig eingesetztes Feedback-Signal ist die Körpertemperatur, welche an der Oberfläche der Haut abgeleitet wird. Die Hauttemperatur wird durch die jeweilige Gefäßenge bzw. Gefäßweite geregelt  (Sympathikus Aktivität).

Häufig wird diese am ersten Glied eines Fingers gemessen.

Das Ziel der Behandlung besteht darin, die Durchblutung der Gefäße zu verbessern, so dass die Hauttemperatur ansteigt.

 

Anwendungsgebiete:

Das Training wird vorwiegend in der Behandlung folgender Krankheiten eingesetzt:

Morbus Raynaud, Hypertonie, Entspannung, Migräne